Fläggaräädsch

Schwäbische Texte

 Beschreibung

Medium Buch
Ausstattung 96 Seiten, gebunden
Autor Sven-Erik Sonntag
Illustrator Sven-Erik Sonntag
Verlag Silberburg-Verlag, Tübingen
Auflage 1. Auflage, 1996
Format 11,5 x 18 cm
ISBN/EAN 3-87407-242-8 / 978-3-87407-242-7
Auch verfügbar als eBook, Hörbuch

Fläggaräädsch

Schwäbische Texte

 

Klappentext
Schwäbisch zu schreiben heißt für Sven-Erik Sonntag: Seine Umwelt genau beobachten und sich eigene Gedanken machen über die Zeit, in der wir leben. Sonntag sinniert über den Begriff "Heimat" und macht die Probleme des täglichen Mit- und Nebeneinanders genauso zu seinem Thema wie die hohe Politik im Bundestag.

»Dem Leser zeigt sich ein vielbildriger Spiegel, in dem sich unsere Zeit, nicht nur in den Farben des Regenbogens, bricht.« (Alois Sailer)

 

Besprechung

 

  Endlich wieder einmal ein Autor, den man, ohne rot zu werden, als "jung" ankündigen kann (Jahrgang 1966). Und dazuhin einer, den man als "vielversprechend" bezeichnen darf. Denn er verfügt noch über eine erstaunlich bodenständig-klangvolle Echaztäler Mundart, zugleich aber auch über eine zeitgemäße und variable Formensprache. Er schreibt mit gutem rhythmischem Gefühl und setzt gekonnt rhetorische Mittel ein. So wirken seine Texte insgesamt gut durchgeformt, auch wenn er auf Versmaß, Endreim und Strophenform verzichtet. … Sonntag hat seinen eigenen Ton und seinen eigenen Duktus. …, stehen Sonntag offenbar die Leute und die Alltagssituationen lebendig vor Augen und liefern ihm seine Motive - " dees ällas blooß, weil ma sich wäaga irgand so ma Drialr hodd uffreega miaßa", nennt er in seiner Einleitung (S.11) den Grund für das Entstehen vieler seiner "Schbrich".
  Trotz dieser emotionalen Komponente vermeidet er erfreulicherweise die beiden nächstliegenden Fehler satirisch sein wollender Mundartdichtung: Das Publikum durch reichlichen Gebrauch von Schimpfwörtern für die eigene Meinung einnehmen zu wollen oder durch das Ausschlachten gängiger Klischees. Vor dem ersten Fehler bewahrt den Autor die Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, die ihm zu Gebote stehen: Während er im einen Text aus der Sicht des distanzierten Beobachters kommentiert, stellt er in einem anderen, Beobachtetes unkommentiert szenisch vor Augen; manche Texte sind Rollenmonologe, andere sind nach dem Prinzip des Kontrasts konstruiert und überlassen dem Leser die Schlußfolgerung.
  Vor dem zweiten Fehler bewahren ihn sein waches Auge und ein Gespür für aktuelle Themen, die er unbefangen-kritisch aufgreift. Da geht es um "Schdräss" (S.18), "Kombiuderfriiks" (S.27), "Telekom ’96 " (S.48), "Familie 2000" (S.62) oder den "Dauerschdudend" (S.77). Daß der Autor im Satirischen in seinem eigentlichen Element ist, zeigen auch die drei Sketche am Schluß des Buchs. Am wenigsten überzeugen die ganz kurzen aphoristischen Texte, unter denen sich doch auch Aufgelesenes oder Gängiges findet.   (Prof. Dr. Norbert Feinäugle)

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